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"Was würden Sie mit dem
Geburtshaus von Adolf Hitler machen", fragte mich Andreas Maislinger,
der sich seit Jahren dafür engagiert, dort ein Haus der
Verantwortung einzurichten, eine sozial-edukative Einrichtung, die
Jugendliche aus der ganzen Welt zu einem Dialog zusammenführen
soll, der von gegenseitigem Respekt und Toleranz geprägt ist.
Was antworten? Zunächst möchte man einem ersten emotionalen
Impuls nachgeben und einen Abbruch befürworten. Aber dann erinnert
man sich an eigenartig verdoppelte Gedenktafeln, die an ehemaligen
Neubauten angebracht sind: oben eine: "In diesem Haus wohnte...." und
darunter eine zweite: "An dieser Stelle stand das Haus an dem diese
Tafel angebracht war..." Und man erkennt: ein Abriss würde diesen
Ort von seiner historischen Belastung nicht befreien können. Es
wäre sogar das Gegenteil zu erwarten, da sich das Haus dann in
Vorstellungsbilder verwandeln würde, deren Ausgestaltung durch die
Zeugenschaft eines Objektes nicht mehr korrigiert werden könnten.
Durch ein Abtragen lassen sich die historischen Ereignisse leider nicht
mehr verhindern, die zukünftigen könnten aber durch einen
Lernprozess gestaltet werden.
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